Neue Synagoge, Berlin


1859-66 von Eduard Knoblauch und Friedrich August Stüler, Wiederaufbau seit 1988 Die neue Synagoge entstand in einer Zeit, als die jüdische Bevölkerung Berlins rasch anwuchs.
Ihre Größe und die stadtbildbeherrschende Kuppel waren auch Ausdruck eines wachsenden Selbstbewusstseins der Berliner Jüdischen Gemeinde.
Zwei bedeutende Architekten, Eduard Knoblauch und, nach dessen Krankheit und Tod, der Architekt des Königs, Friedrich August Stüler, haben mit diesem Gebäude eine künstlerische und auch technische Meisterleistung vollbracht. Stilistisch dominierte der "maurische" Stil.
Es sollte ein orientalischer Eindruck erzeugt werden, um auf die Wurzeln des Judentums zu verweisen. Die Architekten verwendeten moderne Eisenkonstruktionen; die schlanken Stützen bestanden aus bemalten Eisen und die neuartige Kuppelkonstruktion entwickelte der bekannte Ingenieur Schwedler. Das Gebäude wurde während der Pogrome 1938 durch einen Polizeihauptmann, der Recht und Unrecht zu unterscheiden wusste, vor der Vernichtung gerettet und nur leicht beschädigt. 1943 zerstörten Bomben den Bau in großen Teilen. 1958 wurde die Ruine des Synagogenhauptraums abgerissen. Der Wiederaufbau der straßenseitigen Gebäudeteile begann 1988. Originale Bauteile wurden konserviert und zerstörte Bereiche behutsam und erkennbar ergänzt.